„Granaten aus dem Kampstüh“ ist der Titel einer Broschüre über die ehemalige Heeresmunitionsanstalt (Muna) in Lehre. Die Autoren, Uwe Otte und Manfred Laube, haben dafür Dokumente und Zeitzeugenberichte ausgewertet. Der Bürgermeister der Gemeinde Lehre, Andreas Busch, nahm jetzt während eines Gespräches im Rathaus eines der frisch gedruckten Hefte entgegen.
Zwangsarbeiter und Dienstverpflichtete montierten in der im Wald getarnten Muna Munition für den Zweiten Weltkrieg. Das Heft zeigt die Lager- und die Munitionsarbeitshäuser, die heute zum größten Teil noch stehen. Befragt wurden unter anderem Zeitzeugen, die sich erinnerten, wie erbärmlich die geschundenen russischen Kriegsgefangenen aussahen. Der Leser erfährt, dass die Muna größer als der Ort Lehre war und einen eigenen Gleisanschluss hatte.
In dieser Kompaktheit seien diese Informationen sonst nicht erhältlich, erläutern Otte und Laube. Sie hoffen, vor allem auch junge Leser zu erreichen. Die nationalsozialistische Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit gehöre zur schulischen „Heimatkunde“, meinen sie. „Wir ergänzen mit dem Heft die Kurzinformationen, die wir für die Informationstafel, am Eingang der Muna zusammengestellt haben.“ Für das Rathaus und den neuen Bürgermeister überreichten Laube und Otte einen verkleinerten Druck der Info-Tafel. „Es ist wichtig, an die Menschen zu erinnern, die in dieser grauenvollen Zeit gequält und getötet wurden. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun eine kleine Ausgabe der Infotafel im Rathaus ausstellen können“, betont Busch.
Die Tafel war im August von dem Verein zur Kulturförderung „Braunschweigische Landschaft“ aufgestellt worden. Otte hatte als Ratsherr der Gemeinde Lehre bereits 1983 – damals noch vergeblich – eine Gedenktafel an der Muna beantragt. Inzwischen entwickele sich eine Erinnerungskultur, meint Otte. Neben den Rundgängen und der Informationstafel gehöre dazu auch die neue Broschüre.
500 gedruckte Exemplare warten auf Leser. Das Heft umfasst 28 Seiten mit zwölf Abbildungen. Es ist am Sonnabend auf dem Weihnachtsmarkt in Lehre erhältlich. Interessenten werden um eine Kostenbeteiligung von zwei Euro plus eventueller Versandkosten gebeten. Bestellungen an Uwe Otte, Campenstr. 4, 38165 Lehre.
Jeweils mehr als 200 Menschen hatten 2015 und 2016 an einem Rundgang durch die Muna teilgenommen. Sie spendeten spontan 400 Euro, die zunächst für eine Informationstafel am Eingang der Muna bestimmt waren. Die Tafel hat dann aber die „Braunschweigische Landschaft e. V.“ finanziert. Die Summe deckt jetzt einen Teil der Druckkosten.
Zum Foto: Gemeindebürgermeister Andreas Busch freute sich über das neue Werk von Manfred Laube und Uwe Otte (v.l.).
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